Die deutsche und europäische Außen- und Sicherheitspolitik ist nicht nur mit den Herausforderungen zweier Kriege in ihrem direkten Umfeld konfrontiert – auch der geopolitische Rahmen, in dem sie sich dabei bewegen muss, hat sich in den vergangenen 20 Jahren fundamental verändert. Die Welt scheint zunehmend aus den Fugen zu geraten. Etablierte Pfeiler der globalen Ordnung sind und werden geschwächt, neue parallele Strukturen gewinnen an Gewicht. Sicherheitspolitische Risiken, z.B. aufgrund der Digitalisierung und des Klimawandels, sind vielfältiger geworden. Die Machtbalance auf globaler Ebene verschiebt sich, Menschenrechte und Demokratie stehen weltweit unter Druck und es stellt sich die Frage, wie weit die westliche Wertegemeinschaft reicht und trägt. Damit verändern sich die Notwendigkeiten und Möglichkeiten einer wertegeleiteten wie auch einer interessengeleiteten Außenpolitik. Deutschland und damit die deutsche Gesellschaft stehen vor der Aufgabe, sich als Akteure in diesem veränderten Umfeld zu positionieren.
Im Rahmen des Seminars erkunden wir die unterschiedlichen Herausforderungen und Dilemmata, vor denen die deutsche Außen- und Sicherheitspolitik in dieser neuen Welt(un)ordnung steht, und illustrieren dies an konkreten Beispielen. Wir unternehmen den Versuch eigener Positionierungen und hinterfragen diese gleichzeitig. Dazu führen wir Gespräche mit Expert:innen aus Exekutive, Legislative, Wissenschaft und Zivilgesellschaft.
Anmeldeschluss ist der 29.10.2025.