Die Klimaziele erreichen, die Transformation der Wirtschaft sozial gerecht gestalten, Fluchtursachen bekämpfen, global Armut und Ungleichheit reduzieren – die Entwicklungspolitik hat sich viele große Ziele gesteckt. Zur Bewältigung der Herausforderungen ist internationales, gemeinsames Handeln dringend notwendig.
Zeitgleich sinkt die Akzeptanz der Entwicklungspolitik in Deutschland und grundsätzliche Kritik kommt aus unterschiedlichen Richtungen: Aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft aus Nord und Süd. Auf der einen Seite wird der Einsatz von Steuergeldern für Projekte im Ausland angesichts knapper Haushaltskassen stärker als zuvor in Frage gestellt. Entwicklungspolitik müsse deutsche Interessen berücksichtigen, heißt es da, gerade in Zeiten zunehmender geopolitischer Spannungen. Anderen ist die Entwicklungszusammenarbeit bereits jetzt zu wenig partnerorientiert. Sie sei eurozentristisch, neokolonial, bevormundend. Es brauche neue Ansätze, eine globale Zusammenarbeit „post development“, ein neues Narrativ.
Eins wird klar: Die Entwicklungspolitik steht unter massivem Druck. Im Seminar setzen wir uns mit den verschiedenen Anforderungen und Kritiken an der deutschen Entwicklungspolitik auseinander, lernen unterschiedliche Perspektiven kennen und diskutieren, wie die deutsche Entwicklungspolitik der Zukunft aussehen sollte. Hierfür kommen wir mit Personen ins Gespräch, die sich beruflich in Forschung und Praxis mit Entwicklungszusammenarbeit beschäftigen.