Seminare
Datum
01.12.19 – 04.12.19
Ort
Brüssel
Seminarnummer
WA 1918
Seminargebühr
115,00 €

EU – China

Partner, Wettbewerber und Systemrivalen?!

Die Europäische Union (EU) ringt um eine gemeinsame Linie in ihren Beziehungen zur Volksrepublik China: Ist das erstarkende China eine Bedrohung, ein neuer Partner oder vielleicht sogar beides? Das Land der Mitte – eine Weltmacht, ein wichtiger Handelspartner aber auch ein ökonomischer Konkurrent und „Systemrivale“, wie es im jüngsten China-Papier der EU-Kommission heißt. Längst vorbei sind die Zeiten, als China für die Europäer vor allem ein profitabler Absatzmarkt und Lieferant von Billigware war. Pekings Macht dehnt sich aus – nicht mehr ausschließlich wirtschaftlich, sondern auch politisch und militärisch.

Die Hoffnung, dass sich mit dem wachsenden Wohlstand in China auch das politische System liberalisiert, ist angesichts der gewachsenen Parteiherrschaft in Peking und der verschärften Repression gegenüber der chinesischen Gesellschaft und massiven Unterdrückung von Menschenrechten verflogen. Die Sorge vor dem langen Arm der Kommunistischen Partei Chinas wächst, auch in Europa. Dies zeigt u.a. die Debatte um das gigantische Infrastrukturprojekt „Neue Seidenstraße“. Die Kritik: Mit der Investitionsinitiative werden vor allem chinesische Wirtschaftsinteressen und geopolitische Ziele gefördert und neue Abhängigkeiten geschaffen, bis weit nach Europa hinein.

Die EU-China-Beziehungen bergen viel Konfliktstoff, und die EU setzt nun auf Kurswechsel. Im Gespräch mit China-Expert*innen aus dem Europäischen Parlament, Europäischen Auswärtigen Dienst, einem EU-Think-Tank sowie chinesischen Interessenvertreter*innen beleuchten wir den aktuellen Stand und mögliche Entwicklungen, z.B.: Was sind die Elemente der aktuell diskutierten EU-China-Strategie, und wie sollen sie umgesetzt werden? Klimaschutz, Sicherheit, Entwicklung, Handel – inwieweit ist eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit China möglich? Wie wirkt sich Chinas (Handels-)Konflikt mit den USA auf das Verhältnis zur EU aus? Einhaltung von Menschenrechten oder Sozial- oder Umweltstandard – wie kann die EU Verbesserungen bewirken?

Anmeldeschluss ist der 13.10.2019. Die Veranstaltung ist ausgebucht, eine Warteliste wurde eingerichtet.

Programm

 

1. Tag
Anreise bis 16:00 Uhr

EU-China: Zwischen Kooperation und Rivalität?
Bestandsaufnahme, Entwicklungen, Herausforderungen

 

2. Tag

Besuche und Diskussionen I:

  • Europäischer Auswärtiger Dienst, Abt. China
  • Europäisches Parlament, Europaabgeordnete aus verschiedenen politischen Fraktionen – Ausschuss für Auswärtige Angelegenheiten / EP-Delegation für die Beziehungen zur Volksrepublik China

 

3. Tag

Besuche und Diskussionen II:

  • EU-Think-Tank, z.B. Centre for European Studies, Carnegie Europe oder Egmont Royal Institute for International Relations
  • Botschaft der Volksrepublik China bei der EU

 

4. Tag

Wie weiter mit den EU-China-Beziehungen?
Positionen und Perspektiven

Kritische Bewertung, Ausblick und Abschlussdiskussion

Das Seminar endet um 14:30 Uhr

Die Expert*innen-Gespräche werden in Deutsch und Englisch geführt.

Das Seminarteam

Iris Weber, M.A., ist Politikwissenschaftlerin und Historikerin, und England (Newcastle-upon-Tyne) ist zurzeit ihr Base Camp. Sie war als Lehrbeauftragte in Politikwissenschaften mit EU-Schwerpunkt an verschiedenen deutschen Universitäten tätig; seit 2014 unterrichtet sich als Gastdozentin an der Odisee-Universität / Fachhochschule Brüssel. Seit 2004 veranstaltet Iris für den v.f.h. regelmäßig EU-vor-Ort-Seminare in Brüssel und Straßburg, u.a. zu Themen wie Menschenrechts-, Flüchtlings-, Klima-, Außen-und Sicherheitspolitik (inkl. NATO). Beim v.f.h. engagiert sie sich seit der Vereinsgründung 1992. Iris ist u.a. als Länderkoordinatorin für Afghanistan bei Amnesty International UK aktiv.

Organisatorische Hinweise

Die WochenendAkademie Politik richtet sich an junge Erwachsene ab 18 Jahren. Die Teilnahme am gesamten Programm sowie die Übernachtung in der Tagungsstätte sind verbindlich. In der Seminargebühr sind Übernachtung und Verpflegung (Halbpension) enthalten. Am zweiten und dritten Tag sind wir viel in der Stadt unterwegs und evtl. zusätzlich benötigte Mahlzeiten sind nicht in der Seminargebühr enthalten.

Die Seminargebühr wird nach Ablauf der kostenlosen Stornofrist eingezogen, sofern Ihr uns ein SEPA Lastschriftmandat erteilt habt. Das Datum des Einzugs wird Euch vorab per E-Mail mitgeteilt. Die Reisekosten sowie die Kosten für den ÖPNV in Brüssel sind selbst zu tragen.

 

Tagungsstätte
Auberge de Jeunesse J. Brel
Straße
Rue de la Sablonnière 30
PLZ
1000
Stadt
Brüssel
Land
Belgien
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