„Wer die menschliche Gesellschaft will, der muss die männliche überwinden.“ Diese These vertritt Svenja Schulze, Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung am 17. Februar 2022 im Bundestag und kündigt das Vorhaben einer feministischen Entwicklungspolitik an, die im Sinne des UN-Nachhaltigkeitsziels 5 allen Menschen „die gleiche politische, wirtschaftliche und soziale Teilhabe aller Menschen, unabhängig von ihrem Geschlecht, von Geschlechtsidentität, von sexueller Orientierung“ sichert. Ein gutes Jahr später, nach einem ausführlichen Feedbackprozess veröffentlichte ihr Ministerium ein Strategiepapier, das die Leitlinien des entwicklungspolitischen Engagements Deutschlands entlang eines inklusiven Gender-Verständnisses ausrichtet, Mehrfachdiskriminierungen gezielt in den Blick nimmt und einen transformativen Anspruch vertritt, um gesellschaftliche Machtstrukturen neu zu gestalten. Rechte, Ressourcen und Repräsentanz – die sogenannten „3R“ – stellen Kernbereiche dar, in denen feministische Maßnahmen verankert werden sollen.
Wie also sieht diese neue Entwicklungsarbeit in der Praxis aus? Welche Vorteile bringt der Gender-sensible Ansatz und wo trifft er auf Widerstand? Zu diesen und weiteren Fragen treffen wir verschiedene Akteur:innen der feministischen Entwicklungspolitik und vertiefen im Gespräch mit diesen unser Verständnis der neuen Strategie.
Das Seminar findet von Sonntag bis Dienstag statt.
Programm
1. Tag (Sonntag)
Anreise bis 16:00 Uhr
Die BMZ-Strategie für eine feministische Entwicklungspolitik
Kernelemente, Hintergrund, Ziele
2. Tag (Montag)
Feministische Entwicklungspolitik in Theorie und Praxis
Gesprächstermine mit BMZ, IDOS, UN Women, NGO,…
Details zu den Gesprächspartner:innen folgen
3. Tag (Dienstag)
Paradigmenwechsel oder nur ein neues Etikett?
Chancen und Grenzen einer feministischen Entwicklungspolitik
Das Seminar endet um 15:00 Uhr.
Seminarleitung
Marijke Mulder ist Literaturwissenschaftlerin und arbeitet seit vielen Jahren haupt- wie ehrenamtlich in der politischen Bildung. Nachdem sie als Europareferentin viele Jahre europäische Politikinhalte an Jugendliche und Erwachsene im Rahmen von Städtepartnerschaftstreffen vermittelt hat, ist sie aktuell als Bereichsleitung für den Bildungsbereich bei FEMNET, einer Frauenrechtsorganisation, die für bessere Arbeits- und Lebensbedingungen in den Produktionsländern der Textilindustrie kämpft, tätig. Beim v.f.h. hat sie zuletzt Seminare zum Thema Unternehmensverantwortung und Brüsselreisen für Jugendliche angeboten.
Organisatorische Hinweise
Die WochenendAkademie Politik richtet sich an Studierende und junge Berufstätige ab 18 Jahren. Die Teilnahme am gesamten Programm sowie die Übernachtung in der Tagungsstätte sind verbindlich.
In der Seminargebühr sind Teilnahme, Übernachtung und Halbpension enthalten. Die Unterbringung erfolgt in Mehrbettzimmern. Die Reisekosten und zusätzlich benötigte Mahlzeiten sowie Getränke sind nicht enthalten.